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Hochwasser in Stadtgebiet Laufen
Technische Hilfeleistung
12.08.2002 // 0:00 Uhr
 
Datum:12.08.2002
0:00 Uhr
Einsatzart::Technische Hilfeleistung
Einsatzort:Laufen - Gemeindegebiet
Einsatzleiter:1. Kdt. Kitzberger
Fahrzeuge:ELW Laufen 10/1, LF8 Laufen 43/1, TLF Laufen 21/1, LKW Laufen 81/1, LF8 Leobendorf 47/1
Zusätzlich alarmiert:FF Saaldorf, FF Surheim, Polizei, Rettungsdienst, THW, Stadt Laufen, Wasserwerk, Energieversorger, Landratsamt, Kreisbrandinspektion, Maschinenring, Bundeswehr mit 80 Mann 
Höchster Pegelstand bei 8,65 Metern
(Zeitungsbericht Südostbayerische Rundschau)

Bei Laufen wurde der höchste Wasserstand der Salzach am Montagabend (12.08.2002) gegen 20 Uhr mit 865 Zentimetern gemessen. Kritisch wäre es bei 9,00 Metern geworden, denn dann hätte die Altstadt unter Wasser gestanden. Der Meldebeginn der Flussmeisterstelle wurde bereits am frühen Montagmorgen erreicht: Schon um 9 Uhr war ein Wasserstand von 6,05 Metern erreicht und bis 15 Uhr war auch die 8-Meter-Marke überschritten. Bis 18 Uhr stieg das Hochwasser stündlich um 15 Zentimeter an und war um 19 Uhr bei 8,60 Meter.

Überflutet waren die Ortschaften Triebenbach, der tiefstgelegene Teil der Freilassinger Straße, die Steinerne Gasse und die Straße zwischen Lepperding und Mayerhofen. In Gastag gab es einen leichten Erdrutsch. Die B 20 zwischen Freilassing und Laufen war für den Verkehr gesperrt, auch die Ortsverbindungsstraße zwischen Abtsdorf und Laufen war gesperrt, weil ein Hang abzurutschen drohte. Die Feuerwehren (darunter natürlich auch Laufen), das THW und die Bundeswehr waren unablässig im Einsatz und setzte unter Mitarbeit des städtischen Bauhofes eine Hochwasserpumpe zur Entlastung des Kanalsystems auf. Am Dienstagmorgen (13.08.2002) ging der Wasserstand schnell zurück, bereits gegen 8 Uhr lag der Pegel nur mehr bei 6,35 Meter.


Katastrophenfall im Landkreis BGL: Triebenbach wurde evakuiert
(Zeitungsbericht Südostbayerische Rundschau)

Muren Abgänge im südlichen Landkreis, weggeschwemmte Straßen und die Befürchtung, dass bis zum Abend ein Jahrhundert-Hochwasser die Salzachstadt Laufen erreicht hat, ließen gestern Vormittag Landrat Georg Grabner den Katastrophenfall erklären. In einer Pressekonferenz am frühen Nachmittag im Reichenhaller Landratsamt gab Grabner bekannt, dass gerade für Laufen die Situation immer bedrohlicher wird: Bereits mittags mussten Bewohner von Triebenbach bei Laufen evakuiert werden.

Am frühen Nachmittag wurden etwa 80 Soldaten der Bundeswehr nach Laufen geschickt, um mit erst einmal 5ooo Soldaten die Bevölkerung vor den braunen Massen zu schützen und die Einsatzkräfte, die seit den Nachtstunden im Einsatz waren, zu entlasten. „An der Salzach ist die Situation besonders kritisch“, erklärte Grabner, „wir rechnen mit einem Jahrhundert- Hochwasser in Laufen mit einem Pegelstand von über 8,65 Metern. Bei neuen Metern ist die Laufener Altstadt überschwemmt.“ Die Unwettermeldungen bis in den Abend verheißen, so Grabner, nichts Gutes: „Bis 21 Uhr müssen wir noch mit großen Niederschlagsmengen rechnen.“

Ähnliches war auch von der Flussmeisterstelle in Laufen zu erfahren: Gegen 14.45 Uhr lag der Pegelstand der Salzach bei 7,80 Meter – Tendenz steigend. „Der Surspeicher ist leicht geöffnet. Damit er nicht übergeht“, so Peter Ulscht von der Flussmeisterstelle. „Doch das ist für und in laufen nicht das Hauptproblem. Wir machen uns große Sorgen wegen der Saalach und der Salzach, die aus dem Lungau kommen. Wie erwarten einen Hochwasserstand von 8,50 Meter, das einspricht dem Pegelstand im Jahr 1959.“ Besonders schlimm ist es in Triebenbach- die Bewohner mussten bereits evakuiert werden. Die ganzen umliegenden Felder stehen unter Wasser, die Flut reicht teilweise bis zu den Spitzen der Maisfelder.

„Wir sind für größere Evakuierungen gerüstet,“ sagt Kreisbrandrat Rudi Zeif, die Turnhallen von Laufen stehen zur Verfügung und auch das BRK hat bereits Feldbetten geordert. „Trotzdem glauben wir, dass genügend Zeit bleibt, die Bewohner der Altstadt rechtzeitig zu warnen.“ Auch in der Nähe der Aral Tankstelle beim Ortseingang von Laufen wurde die Situation bedrohlich: Das Hochwasser erreichte den unter der Tankstelle liegenden öffentlichen Parkplatz und drang in die umliegenden Keller ein. Den ganzen Nachmittag waren die Einsatzkräfte der Feuerwehr damit beschäftigt, Sandsäcke anzubringen und Keller auszupumpen.
Autor: Südostbayerische RundschauFotos: Feuerwehr Laufen
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