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150 Jahrfeier: Perfektes Jubiläumsfest mit vielen Besuchern am Festtag
06.06.2010
Datum:06.06.2010
  
Heribert Bruckschlögl kann stolz sein. Auf sich als Vorstand und Festleiter, auf sein Team und die Mannschaft der Feuerwehr Laufen. Gemeinsam haben sie ein perfektes Jubiläumsfest auf die Beine gestellt. Dazu herrschte Bilderbuchwetter: Mit einem vollen Zelt am Samstag und weit mehr als 2.000 Gästen am Sonntag feierte Laufens Wehr ihr 150-jähriges Bestehen. Sie ist die zweitälteste in ganz Oberbayern.

Es war eine ellenlange Liste an Ehrengästen, die Heribert Bruckschlögl sowohl am Samstag als auch am Sonntag verlesen konnte. Aus der Partnerstadt Brioude waren Kameraden gekommen, aus Laufen an der Birs, ebenso aus Leobendorf in Niederösterreich, aus Litzlohe in der Oberpfalz und aus Weinsfeld in Mittelfranken. Sie alle hatten Geschenke mitgebracht, vom Schweizer Messer bis zu Mohrenköpfen.
Spektakulär war der Einzug des Patenvereins aus Oberndorf, der mit Kleinfahrzeug und Blaulicht ins Zelt einrückte. Im Schlepptau ein nachgebildetes Fahrzeug der Laufener Wehr mit erstem und zweitem Kommandanten und Vorstand im Führerhaus - die Ladung barg natürlich Kulinarisches. Das Etikett auf den Bierflaschen zeigte Kommandant Herbert Kitzberger. Ihn, der seine Mannschaft mit ungeheurem Engagement und tiefer freundschaftlicher Kameradschaft führt, haben an diesem Abend für einen kurzen Moment die Gefühle übermannt.
Die Gäste unterhalten haben sowohl am Samstag als auch am Sonntag die beiden Musikkapellen der Stadt. Die Laufener als "Vorgruppe", wie Musikant Hans Haunerdinger scherzte, und anschließend die Leobendorfer.
Im matten Glanz der Abendsonne marschierten Wehren und Kapellen zum Ehrenmal der Feuerwehr. "Es ist guter Brauch, am Vorabend eines großen Festes den toten Kameraden zu gedenken", sagte Heribert Bruckschlögl. Er verlas stellvertretend für alle die Namen der verstorbenen Kommandanten. Die Laufener Schützen feuerten Salut und drei Kapellen intonierten gemeinsam die Bayernhymne. Zurück am Zelt gab Oberndorfs Kommandant klaren Befehl: "Zum gemütlichen Teil nach vorne abtreten."

Schon am nächsten Tag hieß es früh aufstehen. In einem langen Zug marschierten 50 Feuerwehren, elf Musikkapellen und zahlreiche befreundete Vereine vom Festzelt am Bauhof zur großen Kapelle auf der Sapplwiese. Dort begrüßte Stiftsdekan Simon Eibl all die "Männer und auch Frauen - super! -, die tausende Stunden ihrer Freizeit opfern, um Mensch und Schöpfung zu schützen." Evangelischer Pfarrer Eberhard Zeh mochte sich nicht vorstellen, wie es wäre, wenn es keine freiwillige Feuerwehr gäbe. Für seine Predigt erntete er spontanen Applaus (siehe Kasten).
Bürgermeister Hans Feil erinnerte an die Anfänge, an den großen Stadtbrand 1843, der letztlich Anlass für die Gründung der Wehr war. Die Feuerspritze, die 1860 angeschafft worden war, überzeugte auch die Oberndorfer Bürger, die nur vier Jahre später ebenfalls eine Feuerwehr gründeten. "Das war der Beginn einer wunderbaren Feuerwehr-Freundschaft", so Feil.
Zum Zeichen dieser Verbundenheit hängte Steffi Kitzberger ihr goldbesticktes Erinnerungsband an die Paten-Fahne, Veronika Buchwinkler tat es ihr gleich bei der Laufener Standarte. Landrat Georg Grabner sagte, er sei "stolz auf solche Feuerwehren. Was ihr leistet, ist alles andere als selbstverständlich". Er überreichte eine Spende für die Jugendarbeit.
Kreisbrandrat Rudi Zeif bedankte sich bei Pfarrer Zeh für die Predigt, damit habe er allen aus der Seele gesprochen. Zeif heftete Herbert Kitzberger das Ehrenzeichen in Silber des Feuerwehrverbandes an die Brust. Kitzberger ist seit 15 Jahren Kommandant der Laufener Wehr.
"Was ist das beste Löschmittel?", fragte Stiftsdekan Simon Eibl die Gottesdienstbesucher. Die richtige Antwort kam prompt: "Bier". Die Begründung: "Es enthält Wasser, Schaum und CO2. Geht und feiert in Frieden." Und das taten sie dann.
Autor: Hannes HöferFotos: Feuerwehr Laufen
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